Eine professionelle und tiergerechte Haltung ist gar nicht so einfach.
Viele Aspekte müssen berücksichtigt werden, um einem Tier – egal ob Haus- oder Nutztier – wirklich gerecht zu werden.
Neben dem nötigen „Kleingeld“, Zeit und Platz ist vor allem eines wichtig:
Das Wissen um die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Tierart sowie jedes Einzeltieres!
„Der schaut aber gut aus!“
„Rund und gsund!“
Auch, wenn an diesen Redewendungen nichts richtig ist, machen sie deutlich, wie „ein bisserl Speck“ mit einem guten Leben verbunden wird.
Dass Übergewicht sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann, weiß mittlerweile jedes Kind.
Trotzdem können viele Menschen die Finger nicht davon lassen, ihre oder sogar fremde Tiere mit übermäßig vielen Leckerlies zu „verwöhnen“.
Auch wenn auf fast allen Weiden bereits Verbotsschilder stehen, werden diese gekonnt ignoriert.
Leider ohne darüber nachzudenken, dass die Schilder nicht aus Spaß dort aufgestellt werden und die Tiere am Ende darunter leiden.
Tierärzte sehen sich seit Jahren mit diesem Problem konfrontiert: „Erkrankungen, deren Ursache Übergewicht ist, werden immer mehr.“, weiß Alexandra Ionescu, Leiterin der Tierarztpraxis Liebenau in der Arche Noah.
Auch die Tierärztekammer gab vor Kurzem mit großer Besorgnis bekannt, dass vorallem bei Hunden und Katzen Übergewicht als Ursache für Folgeerkrankungen immer mehr zunimmt.
‼️ Übergewicht mindert Lebensqualität und Lebenserwartung! ‼️
Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und Gelenksprobleme sind die häufigsten Ursachen für tierärztliche Behandlungen bei Hund und Katze.
Es sind auch die Krankheiten, die am direktesten mit Übergewicht in Verbindung zu bringen sind. „All das mindert Lebensqualität und auch Lebenserwartung erheblich!“ sagt Alexandra Ionescu.
Viele Erkrankungen sind damit von den liebenden Besitzern hausgemacht.
Wie erkenne ich Übergewicht?
Dass ihre Tiere schwer übergewichtig sind, fällt vielen Tierbesitzern nicht einmal auf:
Eine erst kürzlich veröffentlichte Studie ergab, dass 60 % der Tierhalter die Fettleibigkeit ihrer Tiere nicht erkennen.
“Das merken wir auch an der Reaktion vieler Patientenbesitzer, wenn wir sie auf das Übergewicht ihrer Vierbeiner hinweisen. Oft stoßen wir dabei auf Unverständnis, der Vorschlag einer Diät oder zumindest gezielteren Fütterung wird oft nicht ernst genommen. Dabei ist Bewegung und eine angepasste Ernährung oft die halbe Miete, wenn es um die Behandlung von Erkrankungen geht, die damit in Zusammenhang stehen.”, so Dr. Ionescu.
Grundsätzlich gilt für alle Tiere: Die Rippen sollten nicht zu sehen, aber beim Überstreichen des Brustkorbes ohne großen Druck gut zu fühlen sein. “Und das gilt, unabhängig von der Rasse!”, weist Dr. Ionescu hin.
Bitte achtet auf eure Lieblinge!
Wie immer gilt, die Dosis macht das Gift und hier und da schadet das geliebte Leckerli nicht. Aber übertreibt es nicht. Und vor allem füttert keine fremden Tiere!!!
Egal, ob Haus- oder Nutztier.
Oft wird falsch oder zuviel gefüttert und das endet nur mit Tierleid.
Besitzer von Weidetieren können ein Lied davon singen!